17.05.24
Partnerschaftskomitee:
»Familienaustausch nach Amfreville und Paris
19.01.24
Samtgemeinde:
»Ernte teilen - anders ackern für die Zukunft
31.12.23
Gemeinderat:
»Ehrenamtliche des Jahres 2023 geehrt
Die Biogasanlage bei Hillerse, aus etwa 25 Metern Höhe in Blickrichtung Hillerse fotografiert.
Links stehen die beiden Gärtürme, davor das Betriebsgebäude.
In der Mitte liegt der Nachgärbehälter, der derzeit eine Wärmedämmung
erhält.
Am unteren Bildrand ist ein Teil der Betonplatte eines der drei Gärreststoff-Behälter zu sehen.
Foto: Ochmann
Biogasanlage kurz vor Inbetriebnahme - Erste Gaslieferungen ab Ende Juli - Weitere Lagerflächen geplant
Von Martin Ochmann
HILLERSE. Der Endspurt hat begonnen - schon in 11 Tagen sollen die riesigen Gärbehälter der
Biogasanlage in Hillerse befüllt werden. Die Vorbereitungen auf der Riesenbaustelle laufen derzeit
auf Hochtouren.
"Am 16. Juli soll der erste Turm befüllt werden. Wenn uns kein Tornado dazwischenkommt, ist
das sicher", sagte Theodor Eggers, Verbandsvorsteher des Abwasserverbands.
"Anfüttern" nennt man den Vorgang, wenn der Gärturm erstmals mit Pflanzenmaterial,
der so genannten Silage befüllt wird. In Hillerse wird Mais verwendet. Mit grünen Plastikplanen
abgedeckt lagert der derzeit schon tonnenweise neben der Baustelle. "Deswegen muss es jetzt auch bald
anlaufen, denn die nächste Ernte lässt nicht mehr lange auf sich warten", so Eggers.
Schließlich bestünden mit den umliegenden Landwirten Verträge, die festschreiben, dass
die Anlagenbetreiber den angebauten Mais auch abnehmen.
Doch der erste Mais, der in den Turm kommt, wird angeliefert. "Das ist besonderer Mais, der schon
mit Bakterien durchsetzt ist. Übrigens mit denselben Bakterien, mit denen Sauerkraut gemacht wird",
erläutert der Verbandsvorsitzende. Rund 2500 Kubikmeter Gärsubstrat würden gebraucht -
die Hälfte dessen, was einer der 19 Meter hohen Türme fassen kann.
Insgesamt seien die Arbeiten gut vorangegangen. "Einzelne Dinge haben sich verzögert, aber
das hat nie dazu geführt, dass wir insgesamt im Rückstand liegen", so Eggers.
14 Tage später als geplant habe zum Beispiel der Dachausbau des Betriebsgebäudes begonnen.
Eggers: "Aber insgesamt liegen wir gut im Plan." Der Nachgärbehälter, in dem
künftig der noch nicht vollständig vergärte Mais gelagert werden soll, erhält
derzeit eine Wärmedämmung. "Die Bakterien brauchen es warm, bei rund 35 Grad arbeiten
sie am besten", erklärt Eggers.
Abschließend wird der Nachgärbehälter noch ein Dach bekommen. Schon fertig ist einer
der drei Gärrest-Behälter. Hier wird der fertig vergorene Mais gelagert, solange er nicht
auf die Felder gebracht werden darf. "Das betrifft einen großen Teil des Jahres, deswegen
brauchen wir ein Fassungsvermögen, das für 160 Tage reicht", sagte Eggers.
Die großen Gärtürme sind betriebsbereit. Der zweite soll Mitte bis Ende August in
Betrieb genommen werden. Wenige Tage nach der Befüllung könne mit der Gaslieferung nach
Braunschweig begonnen werden. Eggers: "Ab Oktober fahren wir dann wahrscheinlich mit voller
Kapazität."
Die Betreiber rechnen mit einer guten Auslastung der Anlage. Derzeit gibt es schon Pläne
für eine weitere Silagefläche, auf der der Mais gelagert werden kann.
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 05.07.2007