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Die neue Biogasanlage soll neben dem "Langen Henning" der
Saatzucht
Flettmar (hinten) errichtet werden.
Gemeindedirektor Horst Wrede steht vor
den prall gefüllten Lagern mit Mais,
der unter Folie luftdicht verschlossen
ist. Darüber liegt ein grünes Netz.
Das soll verhindern, dass Vögel den
leckeren Mais picken.
Fotos: Rasehorn
Diese dritte Maiskammer steht bislang noch leer.
Ihre beeindruckenden Maße:rund 100 Meter mal 35 Meter.
Hillerse: Bereits 23 000 Tonnen Mais wurden für den Betriebsstart der Zwei-Megawatt-Anlage eingelagert
Von Hendrik Rasehorn
HILLERSE. Alle Ampeln stehen auf Grün für den Bau der Biogasanlage bei Hillerse. Es ist eines der größten Entwicklungsprojekte im Landkreis. Im Frühjahr beginnen die Bauarbeiten für die Anlagen auf dem Gelände sowie für eine Pipeline, die sich bis nach Braunschweig erstrecken wird.
Im Juli soll die Anlage im Probebetrieb ans Netz gehen. Gemeindedirektor Heinrich Wrede ist glücklich: "Damit haben Landwirte eine zweite Einnahmemöglichkeit, mit der sie langfristig planen können. Außerdem werden voraussichtlich ein bis zwei Arbeitsplätze für den Betrieb der Anlage entstehen."
Auf etwa 800 Hektar wird im Landkreis ab April Mais angebaut und im September geerntet. "Die Abnahmebedingungen wurden vor dem ersten Spatenstich vertraglich geregelt. Es muss ja gesichert sein, dass mit der Anlage auch die Rohstoffe vorhanden sind", erklärt Wrede.
Federführend beim Projekt ist der Abwasserverband Braunschweig. Dort kam man auf die Idee, das Gelände des alten Abwasserteichs für die Biogasanlage zu nutzen. Mit zwei Megawatt Leistung wird sie zu den größten ihrer Art in Deutschland gehören.
Ursprünglich war sie mit 1,4 Megawatt kleiner dimensioniert, zudem sollte in Ersehof (Landkreis Peine) eine zweite Anlage entstehen. Dagegen protestierten dort jedoch energisch Anlieger. So wurde Hillerse aufgestockt und vorangetrieben.
Wrede: "Die Ersehofer hatten wohl die Befürchtung, dass ihre Biogas-Anlage stinken könnte. Ich habe mehrere Anlagen besichtigt, die riechen nicht. Für Hillerse war das aber auch nicht entscheidend, im Umkreis der Anlage leben keine Menschen."
Gewerbebetrieb wird gesucht
Die notwendige änderung des Flächennutzungsplans war im Rat der Samtgemeinde lediglich Formalie. In diesen Plan wurde zusätzlich auch ein 1,5 Hektar großes Grundstück aufgenommen, das ebenfalls dem Abwasserverband gehört.
Hierfür werde derzeit ein Gewerbebetrieb gesucht, der kostengünstig anfallende Wärme von der Biogasanlage nutzen möchte, erklärt Wrede: "Denkbar wären Fabriken, die Holzpellets herstellen oder die Fleisch trocknen. Mit einem Interessenten wurde bislang verhandelt, es wurde jedoch kein Ergebnis erzielt."
21000 Kubikmeter am Tag
In zwei der drei riesigen Lagerflächen sind bereits 23 000 Tonnen gehäckselter Mais eingelagert. Sie sollen in Gärbehältern verfaulen und so Methangas erzeugen. Gerechnet wird mit rund 21000 Kubikmetern Biogas am Tag. über eine 20 Kilometer lange Pipeline soll dies nach Braunschweig transportiert werden. Dort hat sich der Energieversorger BS-Energy am Projekt beteiligt und baut Block-Heizkraftwerke zur Strom- und Wärmeumwandlung.
Wrede: "Für den Bau der Pipeline wurden mittlerweile alle Rechte mit den Grundstückeigentümern abgesichert."
Quelle: Braunschweiger-Zeitung vom 10.01.2007