"Zahl von 25 Windkraftanlagen ist frei erfunden"
PLANUNG / Eigentümer eventuell betroffener Grundstücke verteilen Infobroschüre - Nur 15 Anlagen
Hillerse (hik). Weiterhin weht eine steife Brise durch Hillerse. Jetzt erarbeiteten drei Eigentümer eventuell betroffener Gebiete "noch ein Rundschreiben zum Thema Windkraft", wie August Rautenberg, Rolf Busse und Heinz-Robert Köhler junior den dreiseitigen Infotext überschrieben.
Sie setzen dabei auf Information statt Aggression. "Viele Gerüchte und Halbwahrheiten kursieren in unseren Dörfern. Es werden Ängste und Aggressionen geschürt." Dies dürfe jedoch nicht Basis einer Entscheidung für oder gegen Windkraftanlagen sein.
"Noch kein Investor"
Als "frei erfunden" sehen die Eigentümer die Anzahl von 25 Anlagen an, die angeblich zwischen Hillerse und Volkse gebaut werden sollen. Momentan gehe es aber nur um die Ausweisung möglicher Standorte für Windkraftanlagen innerhalb der Regionalplanung.
Die Grundbesitzer versichern, zehn Anlagen für Hillerse und fünf für Volkse zu befürworten.
"Es ist kein Projektierer beauftragt. Es gibt noch keine Investoren", so Rautenberg, Busse, und Köhler junior, die weiterhin mitteilen: "Betreiber verschiedener Windkraftanlagen sind bisher nur zur Beratung von Grundstücksbesitzern einbezogen worden".
Einwohner könnten sich zudem laut Flugblattinitiatoren als "Investoren einbringen und sich so an der Planung, Finanzierung und Umsetzung beteiligen".
Weiterhin verweisen Rautenberg, Busse und Köhler junior auf gesetzliche Regelungen, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit. Bei zuletzt genanntem Punkt teilen die potenziellen Verpächter von Windkraftflächen zudem mit, dass der Firmensitz einer eventuellen Anlage Hillerse
werden soll. Die Gemeinde erhielte somit Gewerbesteuereinnahmen, zusätzlich zu den Einnahmen aus den Anlageflächen und der Stromproduktion.
BI bleibt skeptisch
Ute Korth von der Hillerser Bürgerinitiative (BI) ist weiter skeptisch. "Auch wenn statt 25 jetzt 15 Windkraftanlagen gebaut werden sollten, ist das nicht gerade wenig", sagt sie auf AZ-Anfrage Das BI-Ziel heiße, "überhaupt keine Flächen als Vorranggebiet auszuweisen". "Wir sind nicht verbohrt, man kann mit uns reden", sagt sie, nennt aber auch ihre Befürchtung: "Anfangs werden vielleicht nur fünf Anlagen gebaut. Aus welchen Gründen auch immer, braucht dann doch nur der Bebauungsplang geändert zu werden und innerhalb kürzester Zeit stehen dann dort ganz schnell sechs, sieben oder 25 Anlagen."
Quelle: Aller-Zeitung vom 11.06.2003