Vom Tisch geweht: Kein Hillerser Windkraftpark
Rat entscheidet gegen eine Flächenausweisung
Hillerse (hik). Ab sofort herrscht Flaute in Hillerse.
Das Thema Windkraft scheint vom Tisch zu sein. Sprachen sich doch die Ratsmitglieder während ihrer Sitzung gestern Abend mit zehn zu drei Stimmen deutlich gegen die Ausweisung von Vorrangstandorten für Windkraftanlagen aus.
Mit diesem Ergebnis wurde gestern eine Debatte beendet, die seit rund fünf Monaten für lebhafte Diskussionen unter den Einwohnern sorgte (AZ berichtete). Da wurde eine Bürgerinitiative gegründet, da wurden Flugblätter verteilt, da gab es Infoveranstaltungen.
Am 26. August entschied sich dann die sozialdemokratische Mehrheitsfraktion dafür, einen Antrag auf Ablehnung der Flächenausweisung für einen Windkraftpark zu stellen. Damit schienen dann in Hillerse die Würfel gefallen zu sein.
Aber: In der Vorwoche probierten Grundeigentümer eines möglichen Windpark-Vorranggebietes einen erneuten Vorstoß. Sie verteilten Flugblätter, erinnerten an die hohen Schulden der Gemeinde und betonten, dass eine Windkraftanlage bei einer möglichen Laufzeit von 20 Jahren zwischen 400.000 und 800.000 Euro für den Ort erwirtschaften könnte. Gestern tagte nun das Gremium - wegen der erwarteten hohen Zuschauerzahl wohlweislich in den Saal der Gaststätte Hillerse Hof ausweichend - und entschied sich gegen eine Flächenausweisung.
Damit kehrt nun wohl Ruhe ein, ist doch das Thema auch im Samtgemeinderat kaum von Bedeutung. Schon im Vorfeld hatten der erklärt, nicht gegen Gemeindebeschlüsse zu handeln.
Quelle: Aller-Zeitung vom 29.10.2003