Diskussionsgrundlage geschaffen
Sechs Hillerser Ehepaare machen den geplanten Windpark zum Thema
HILLERSE. Sechs Hillerser Ehepaare haben Nachtschichten eingelegt. Informationen sammeln, aufbereiten, visualisieren, drucken, gemeindeweit Broschüren verteilen, Plakate kleben. Den Zweck des Aufwands erläuterten gestern Abend Klaus Hellberg, Ute Kohrt sowie Ute und Alfred Oechsner. Sie wollen die Bürger auf Pläne für einen Windpark mit bis zu 25 Rotoren aufmerksam machen (wir berichteten).
Die Initiatoren lehnen Windkraft nicht grundsätzlich ab, stellen aber aus zwei Gründen die Frage: "Ist eine Windindustrieanlage in unmittelbarer Nähe von Hillerse und Volkse der geeignete Standort?" Die Okeraue liegt westlich des Orts in Hauptwindrichtung und mitten in der tief stehenden Abendsonne. Schall- und Schattenprobleme scheinen vorprogrammiert.
Zudem sind die Hillerser angesichts schlechter Erfahrungen mit den Genehmigungsverfahren der Hundezuchtanlage sensibilisiert.
"Warum steht auf der Tagesordnung der Ratssitzung am Mittwoch nicht Windkraft, sondern Raumordnungsverfahren?" Wen die Bürger auch fragten - wer nicht die Rundschau gelesen hatte, war völlig ahnungslos. Dass sich ein Windpark in voller Ausdehnung über die gesamte Ortslage aber noch weit mehr als der Zwinger an der Ostgrenze bemerkbar machen würde, dokumentieren maßstabsgerechte Fotomontagen aus der Spielplatzperspektive weitab vom Suchraum. "Da hat wirklich jeder was von", schmunzeln die Aktiven leicht sarkastisch. Ihr erstes Ziel scheint erreicht: Eine Diskussionsgrundlage für Ratssitzung und nachfolgende Bürgerversammlung zu schaffen. Schon für Mittwoch, 18 Uhr gilt: "In der Ratssitzung gibt es eine Bürgerfragestunde."
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Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 17.05.2003