Hillerser Rat lehnt Windpark ab
Grund: Verunstaltung des Landschaftscharakters droht
VOLKSE. Ein wenig aufatmen können die Windkraft-Gegner in der Gemeinde Hillerse. Der Gemeinderat stimmte am Montagabend in seiner Sitzung ohne Diskussion der vom Großraumverband vorgeschlagenen Ablehnung der Errichtung eines Windparks mit neun Stimmen bei zwei Gegenstimmen zu.
Zuvor hatte Gemeindedirektor Heinrich Wrede die Situation umfassend erläutert: "Die heutige Stellungnahme des Rates hat für den Großraumverband nur empfehlenden Charakter. Die Gemeinde muss als Träger öffentlicher Belange gehört werden." Aufgrund drohender "Verunstaltung" des Landschaftscharakters in den Gebieten Hillerse Ost und West hatte der Großraumverband in seinem regionalen Raumordnungsprogramm kein Eignungsgebiet für die Windenergienutzung
erkannt. Hinzu kommt die Nutzung des Gebietes in Hillerse Ost durch die Modellflieger, die laut Bürgermeister Detlef Tanke "ältere Rechte" haben.
Dennoch ist das Thema Windenergienutzung noch nicht vom Tisch. Für "nicht raumbedeutsame Anlagen", die eine geringe Nabenhöhe und eine kleine Anzahl von Windmühlen haben, deren Einordnung allerdings laut Wrede auch nach Gerichtsbeschlüssen höchst umstritten sind, könne es jederzeit Bauanträge von privaten Investoren geben. Ein Investor, der vor kurzem einen Antrag für fünf Anlagen zwischen Hillerse und Didderse stellte, bekam vom Landkreis als Genehmigungsbehörde die Antragsunterlagen "wegen Unvollständigkeit" zurück. "Aber der oder ein anderer Investor kann jederzeit wieder einen Antrag stellen", meinte Tanke.
Mit dieser Sitzung wurde das Thema Windkraft bisher in 15 Sitzungen der Samtgemeinde behandelt. ohs
Quelle: Braunschweiger Zeitung vom 25.08.2004