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Ob Hillerse Standort für einen Windpark werden soll, wurde während des Informationsabends heftig diskutiert.
Foto: Alisch
Von Anja Alisch
HILLERSE. Ein Windpark für Hillerse - an dieser Vorstellung scheiden sich im Ort die Geister.
Mehr als 100 Interessierte ließen sich am Informationsabend der Gemeinde Möglichkeiten vorstellen.
Zur Diskussion stehen Flächen westlich von Hillerse bis zur Kreisgrenze.
Bürgermeister Detlef Tanke hatte gleich zu Anfang beschwichtigt:
"Wir haben noch viel Zeit für eine gelassene Meinungsbildung. Wenn es konkret wird, dann kommt eine zweite Bürgerversammlung."
Im ersten oder zweiten Quartal 2013 könnte eine Flächensuche beginnen, der mögliche Standort stünde erst gegen Ende 2013 fest.
Positiv steht die Interessengemeinschaft der Grundeigentümer dem Projekt gegenüber.
Sprecher Jochen Blickwede stellte eine Modellrechnung mit einem Park aus zehn Windrädern mit 134 Metern Nabenhöhe vor,
die 2015 den Betrieb starten würden.
Blickwede prognostizierte Erträge von 6 Millionen Euro.
Davon gingen über Gewerbesteuer und Flächenpool 189.000 Euro an die Gemeinde.
Ein Prozent könnte über eine Bürgerstiftung in Vorhaben wie den Bürgersaal fließen.
Stephan Neuendorf, Vorsitzender des Hillerser Haushaltsausschusses,
präsentierte dagegen einen "Bürgerwindpark" mit selbst finanzierten drei Rädern als bessere Lösung,
weil damit fremde Investoren entbehrlich wären und Hillerse die Kontrolle behielte.
Die Hillerser hörten vor allem Gudrun Beer-Gunschera von der Bürgerinitiative Landschaftsschutz Aller-Oker-Aue zu,
die Bedenken amneldete: "Wir wissen wenig über den Einfluss von Schattenwurf und Infraschall."
Windräder seien höher als der Kölner Dom - für Beer-Gunschera bei nur 1000 geforderten Abstandsmetern zur Bebauung ein
"beängstigendes Bild"
Die Gäste schlossen sich dem in Teilen an, befürchteten Verluste beim Grundstückswert und Gesundheitsgefahren.
Hans-Heinrich Busse kritisierte: "Wir haben uns im Ort doch schon vor acht Jahren gegen Windräder ausgesprochen.
Sie sind hässlich und bleiben hässlich. Lieber die Solarenergie fördern."
Auch Heidi Neuendorf meinte: "Nicht in der Alleraue und schon gar keine Industrieanlage."
Heinz Heering hielt dagegen: "Alle meckern gegen Atomkraft, da kann man sich keine Doppelmoral leisten.
Wir sollten etwas in Bewegung bringen, von dem alle profitieren."
Auch Hans-Heinrich Calberlah sprach für Windenergie: "Es ist die ökologischste Form. Ohne Kompromisse geht es nicht."
Quelle: Braunschweiger-Zeitung vom 10.10.2012