16.11.24
Gemeinde:
»Termine der Container ausschließlich für die Laubentsorgung
10.10.24
Kulturverein:
»Solina Cello-Ensemble mit Ihrem Programm Crossover Europe
03.10.24
Kulturverein:
»Einladung zum Herbstmarkt
21.09.24
Kulturverein:
»Heisse Kartoffeln mit Markus Barth - Kartenverkauf ab sofort
07.07.24
Kulturverein:
»Bilder vom Volksfest in Hillerse
17.05.24
Partnerschaftskomitee:
»Familienaustausch nach Amfreville und Paris
19.01.24
Samtgemeinde:
»Ernte teilen - anders ackern für die Zukunft
31.12.23
Gemeinderat:
»Ehrenamtliche des Jahres 2023 geehrt
Von Christian Franz
Meinersen. Eine Frau aus Gifhorn statt aus der Samtgemeinde Meinersen. Ein knapper Direktwahlsieg mit gerade 90 Stimmen Vorsprung. Kein Eigengewächs der Kommunalverwaltung.
Karin Single traf beim Amtsantritt im November 2021 auf eine gehörige Portion Skepsis. Allerdings zugleich auf hohe Erwartungen.
Nach gut einem Jahr im Amt hat Meinersens parteilose Samtgemeindebürgermeisterin bereits für viel frischen Wind in der Kommune und im Rathaus gesorgt Sie freut sich über zumeist bestätigende Rückmeldungen.
Im Bilanz-Gespräch mit der Gifhorner Rundschau verrät die 58-Jährige, was sie bislang angestoßen hat und was sie zusammen mit ihrem Rathaus-Team und dem ehrenamtlichen Rat noch vorhat.
Im ersten Teil des Gesprächs geht es um Klimaschutz, Windkraft und Wirtschaft.
Klimaschutz
2023 will Single mit dem Samtgemeinderat und dem Beteiligungsforum Bürgerrat den Klimaschutz zum großen Thema machen.
Ideen gibt es schon: Zusammen mit dem Naturschutzbund will Single mehr für den Schutz des Viehmoors bei Leiferde tun.
Für die Oker liegt ihr das Barben-Fischprojekt am Herzen. Der Schulwald am Gajenberg soll wieder natürlicher werden.
Und die heimische Landwirtschaft? "Die müssen wir einbeziehen", setzt Single auf die Kenntnisse der Praktiker.
"Einen Flächenausgleichs-Pool für mögliche neue Baugebietebekommen wir ohnehin nur mit den Bauern zusammen", weiß Single.
Bislang erzeugt die Samtgemeinde auf ihren Flächen 41 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen. Es sind Windkraft, Biomasse und Wasserkraft sowie Sonnenstrom.
Jetzt gehe es darum, autark zu werden, schwebt Single als Ziel vor.
Windkraft mit Bürgerwindrad, Freiflächen-Photovoltaik auf geeigneten Flächen, womöglich zusätzliche Wasserkraft aus der Oker und ein Einstieg in die Wasserstofftechnik sind Ansätze.
Mit dem seit März angestellten Klimaschutzmanager bringt die Verwaltung beste Voraussetzungen mit.
Windkraft
Aber hat die Samtgemeinde nicht erst vor Weihnachten den Windkraft-Plan des Regionalverbandsgekippt? Das Oberverwaltungsgericht Lüneburg erklärte das 2020 nach acht Jahren Planung beschlossene Raumordnungsprogramm für ungültig.
Single ist darauf erkennbar stolz, denn mit dem Vorgehen des Verbands war sie ganz und gar nicht einverstanden: "Da ist einfach nicht gut gearbeitet worden."
Die Meinersener haben aber immer erklärt, dass sie nicht gegen Windkraft in ihrer Kommune sind.
Nur wollen sie die Windparks an den geeignetsten Standorten errichten. Deswegen schreckt Single die Braunschweiger Mahnung, nun könnten Windparks im Wildwuchs überallin der Region beantragt werden, keineswegs.
"Notfallslegen wir einen Flächennutzungsplan über unser gesamtes Samtgemeinde-Gebiet", kündigte Single an.
Als ein geeigneter Standort gilt nach wie vor die Stölpser Heide zwischen Hillerse und Rietze im Kreis Peine.
2016 hatte eine Hillerser Bürgerinitiative das bereits eingeplante Vorranggebiet mit unverhohlener Unterstützung des Verbandsvorsitzenden Detlef Tanke gekippt, der damals auch Bürgermeister in Hillerse war.
Wird Single Tanke sieben Jahre später düpieren? "Wir werden die Stölpser Heide fachlich angehen", kündigt die Rathaus-Chefin an.
"Es gibt auch in Hillerse Menschen, die sagen, wir müssen was machen."
Ziel sei eine Windkraft-Lösung, die für alle gut sei: "Weder Meinersen noch Hillerse werden sich da verschließen."
Eins gehe aber nicht, ist für Single klar: "Dass sich einfach jemand durchsetzt und Tatsachen schafft, mit denen andere leben müssen."
Wirtschaft
Weiteres Thema für einen künftigen Bürgerrat ist die wirtschaftliche Entwicklung der Kommune. Für Karin Single ist klar, dass die finanzielle Grundlage des Gemeinwesens über den Wirtschaftsstandort
und die Entwicklung des Gewerbes erarbeitet wird.
Ihr Denkanstoß: Größer denken, Gewerbegebiete bei Bedarf über die Grenzen einer einzelnen Mitgliedsgemeinde hinaus planen.
Dass interkommunale Gewerbegebiete Erfolg haben können, beweist die Schwülperaner Goldgrube Waller See zusammen mit der Stadt Braunschweig.
Quelle: Braunschweiger-Zeitung vom 06.01.2023